Die Helle Seite der Macht!

Light Patterns zielen im UX-Design darauf ab, Nutzer nach bestem ethischem Wissen durch eine Webseite, einen Online-Shop oder durch eine App zu führen. Im Mittelpunkt steht der respektvolle und moralische Umgang mit Kundendaten sowie eine kundenzentrierte Unternehmensstrategie.

Was sind Light Patterns?

Im UX-Design bezieht sich der Begriff Light Patterns auf Elemente, die Benutzer durch einen Prozess führen oder ihnen helfen, ein Ziel schneller zu erreichen. Light Patterns werden in der Regel an strategischen Stellen einer Benutzeroberfläche platziert und sind oft gut sichtbar oder ziehen auf irgendeine Weise die Aufmerksamkeit auf sich. Typische Beispiele sind Breadcrumbs, Fortschrittsanzeigen und Bestätigungsschaltflächen.

Light Patterns werden so genannt, weil sie als “unsichtbare Helfer” konzipiert sind, die den Benutzer unterstützen, ohne ihm im Weg zu stehen. Durch die Bereitstellung klarer und konsistenter Anleitungen können Light Patterns dazu beitragen, dass sich User auf einer digitalen Plattform sicherer und wohler fühlen, was das Vertrauen in ein Unternehmen bzw. in eine Marke sowie die Kundenzufriedenheit stärkt.

Letztendlich führen Light Patterns zu einem besseren Gesamterlebnis in der Customer Journey. Bei übermäßiger oder falscher Verwendung können sie jedoch Unordnung und Verwirrung stiften. Daher müssen UX-Designer bei der Einbeziehung von Light Patterns in ihre Entwürfe Vorsicht walten lassen.

Wie verbessern Light Patterns die User Experience?

Breadcrumbs

Breadcrumbs sind eine Navigationshilfe, die es Nutzern ermöglicht, ihren aktuellen Standort innerhalb einer Website oder App zu verfolgen. Nutzer können den Pfad ihres Klickverhaltens einfach nachvollziehen und komfortabel zu früheren Berührungspunkten zurückspringen.

Progress Indicators

Progress Indicators bieten visuelles Feedback und geben den Benutzern Sicherheit über den Status einer Aufgabe oder eines Prozesses. Sie können in Form eines Fortschrittsbalkens, eines Prozentzählers oder einer einfachen Punktmatrix dargestellt werden.

Confirmation Buttons

Confirmation Buttons helfen, versehentliche Klicks zu vermeiden, indem sie den Benutzer auffordern, eine Aktion zu bestätigen. Ein gängiges Beispiel ist die Aufforderung "Sind Sie sicher?", die beim Löschen eines Objekts im Warenkorb erscheint.

Light Patterns - Beispiele

Nachfolgend demonstrieren wir einige Beispiele aus der Praxis, wie Sie die Benutzererfahrung mit Light Patterns verbessern und eine bessere UX sicherstellen.

Websites verwenden oft Dark Patterns, um Nutzer zu zwingen, ihre Zustimmung zu Cookies zu geben, z. B. mittels versteckter Schaltflächen oder schwer erkennbaren Texten. Die Schaltfläche zum Ablehnen von Cookies wird meist gar nicht angezeigt oder nur versteckt dargestellt. Bei Light Patterns hingegen wird die Privatsphäre der Nutzer respektiert und Cookies sind in der Regel leicht abzulehnen oder zu verstehen, ohne seitenlange Texte zu lesen.

Beispiel: Skyscanner erklärt kurz und klar, wofür Cookies verwendet werden und gibt den Nutzern drei “Zustimmungsstufen” zur Auswahl.

Im Allgemeinen setzen Websites Dark Patterns in ihre Designs ein, um irritierende Fragen zu stellen oder verwirrende Kontrollkästchen in unlogischen Reihenfolgen für die Opt-In- und Opt-Out-Optionen zu platzieren. Bei Light Patterns hingegen sind die Aktionen der Schaltflächen klar definiert und das Design erklärt, was nach dem Ausfüllen eines Kontaktformulars passiert.

Beispiel: Die Webseite nirandfar.com erklärt seinen Besuchern ausführlich, was nach dem Absenden des Formulars passiert und wie sie die personenbezogenen Daten verwenden.

Bei den Dark Patterns sind die direkten Kontaktmöglichkeiten mit einem Unternehmen in der Regel hinter mehreren Ebenen versteckt und führen die Nutzer in ein dunkles Labyrinth. Dadurch soll Kunden die Möglichkeit eine Beschwerde zu äußern oder einen Service zu kündigen erschwert werden. Light Patterns hingegen präsentieren ein hilfreiches UX-Design mit nützlichen, auf den Punkt gebrachten FAQs für häufige Service-Anfragen. Kunden wird zudem die Möglichkeit gegeben, den Support direkt über unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten zu kontaktieren.

Beispiel: Der Footer von Zalando ermöglicht es den Nutzern die wichtigsten Service-Themen (Kontaktaufnahme, Retoure oder Reklamation) leicht zu erreichen.

Anstatt Nutzer mit trickreichen oder nicht blockierbaren Popups zu einer Aktion zu zwingen, sollten Designer die Interessen der Nutzer stärker in den Fokus stellen. Erzwungene Handlungen führen zu einer schlechten Nutzererfahrung und wirken sich negativ auf die Kundenzufriedenheit und das Kundenvertrauen und schaden langfristig einer Marke. Nutzern sollte durchweg eine sichere und respektvolle Nutzererfahrung geboten werden, in dem die Absichten einer Handlungsaufforderung deutlich und neutral kommuniziert werden.

Beispiel: boredpanda.com – Die Website zeigt ihren Lesern entweder während des Surfens oder beim Verlassen der Seite ein Popup an, auf dem die Absichten der Handlungsaufforderung deutlich erklärt werden. Eine Ablehnung des angebotenen Services ist einfach möglich.

Häufig versuchen Händler innerhalb kürzester Zeit den maximalen Kundenwert zu erzielen. Dark Patterns unterstützen bei diesem opportunistischen Zielvorhaben, zum Beispiel durch unzumutbare Rückgabebedingungen. Anstatt sich auf den kurzfristigen Unternehmenserfolg zu konzentrieren, sollten Hersteller und Händler das Kundenerlebnis so gestalten, dass sie langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und nachhaltige Umsätze sicherstellen.

Beispiel: Als eine der größten digitalen Spieleplattformen ermöglicht Steam den Nutzern, ihre Spiele auf einfachste Weise zurückzugeben, auch wenn sie bereits gespielt wurden.

Die dunkle Seite der Macht

Im Gegensatz zu Light Patterns stellen Dark Patterns die wirtschaftlichen Interessen über die Interessen der User. Sie sollen Nutzer dazu bringen, etwas zu tun, was sie garnicht tun wollen. Hierfür werden verwirrende Techniken und Designs verwendet, um z.B. relevante Informationen zu verstecken und versehentliche Entscheidungen zu unterstützen. Die opportunistischen Modelle zielen eher auf einen kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg ab. Langfristig resultiert jedoch ein beschädigtes Kundenvertrauen und Image, weshalb von diesen Techniken abzuraten ist.

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Unternehmen argumentieren oftmals, dass ethische Designs die wirtschaftlichen Ziele im Online-Marketing (Registrierungen, Downloads, Warenkörbe, Abonnements, etc.) nicht so gut erreichen, wie Dark Patterns. Marktriesen wie Zalando, Netflix und co. zeigen jedoch, dass Ethik und Wirtschaftlichkeit keine Widersprüche sein müssen.

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